Monday, May 7, 2012

Dermatofitosis y foliculitis

wellcomecollection.org/ video-anatomy-of-the-skin.aspx
http://www.biblioteca-medica.com.ar/2011/03/micologia-diapositivas.html
reference.medscape.com/../slideshow/tinea
http://www.urtherapie.de/mykose/
http://de.wikipedia.org/wiki/Tinea_barbae
Dermatophytose
Klassifikation nach ICD-10
B35 Dermatophytose (Tinea)
B35.0 Tinea barbae und Tinea capitis
B35.1 Tinea unguium
B35.2 Tinea manuum
B35.3 Tinea pedis
B35.4 Tinea corporis
B35.5 Tinea imbricata
B35.6 Tinea cruris
B35.7 Sonstige Dermatophytosen
B35.8 Dermatophytose, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2011)
Die Dermatophytose (Synonym Dermatophytie, von altgriechisch τὸ δέρμα, to derma ‚Haut‘ und τὸ φυτόν, to phyton ‚Pflanze‘) oder Tinea (lat. ‚Holzwurm‘, ‚Motte‘) ist eine durch spezielle Pilze (Dermatophyten) hervorgerufene Hautpilzerkrankung. Sie ist beschränkt auf keratinhaltige Gebilde wie die Hornschicht der Haut (Epidermomykose), Haare (Trichophytie oder Trichomykose) oder Nägel bzw. Krallen (Nagelpilz, Onychomykose). Dermatophytosen zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt und treten weltweit auf.
Dermatophyten sind an bestimmte Hauptwirte angepasst, bei denen oft keine oder nur geringe Entzündungsreaktionen ausgelöst werden. Erkrankungen bei Hauptwirten verlaufen daher meist milder, aber langwieriger, als bei anderen Wirten. Nach der Hauptinfektionsquelle unterscheidet man hauptsächlich vom Menschen (anthropophile) und von Tieren (zoophile) übertragene Erreger. Da auch alle zoophilen Erreger für den Menschen krankheitsauslösend sind, stellen die von ihnen ausgelösten Dermatophytosen von Tieren auf den Menschen übertragbare Erkrankungen (Zoonosen) dar. Pilze, die durch den Kontakt mit Erdboden übertragen werden (geophile), spielen in der Praxis nur eine untergeordnete Rolle.[1][2]
Das klinische Erscheinungsbild ist sehr variabel, meist treten Hautrötung, vermehrte Schuppenbildung und Bläschen auf. Der Erregernachweis ist aufwändig und nur durch Kombination mehrerer Verfahren verlässlich, ohne ihn ist die Diagnose aber nicht sicher zu stellen. Die Behandlung erfolgt meist mit Antimykotika, begleitend sollten hygienische Maßnahmen getroffen werden.

Fußpilz (Tinea pedis) – die häufigste Dermatophytose in Mitteleuropa.
Erreger

Hauptartikel: Dermatophyt

Mikroskopisches Bild der fadenförmigen Pilzzellen (Hyphen) und Makrokonidien von Epidermophyton floccosum. Konidien sind ungeschlechtlich gebildete Sporen, die der Vermehrung der Nebenfruchtform dienen.
Dermatophyten sind Schlauchpilze (Ascomycota), die verhornte Hautgebilde besiedeln. Man unterscheidet nach der Nebenfruchtform (Anamorphe) etwa 30 Arten, die in die drei Gattungen Epidermophyton, Trichophyton und Microsporum eingeteilt werden. Zur Anzahl krankheitsauslösender Arten gibt es in der Literatur unterschiedliche Angaben, da die Systematik Änderungen unterliegt. Die Hauptfruchtformen (Teleomorphe) dieser Erreger sind Bodenbewohner und werden der Gattung Arthroderma zugeordnet, für einige Dermatophyten sind solche perfekten (geschlechtlichen) Formen aber bislang nicht nachgewiesen. Im Gegensatz zu anderen Hautpilzen (Hefen, Schimmelpilze) ernähren sich Dermatophyten von Keratin und Kohlenhydraten. Sie können Keratin durch eiweißspaltende Enzyme (Keratinasen) aufschließen.[3]
Dermatophyten sind an bestimmte Hauptwirte angepasst, bei denen nur geringe Entzündungsreaktionen ausgelöst werden, was das Überleben der Pilze sichert. Daher verlaufen solche Infektionen meist milder, aber langwieriger als solche durch nicht-adaptierte Erreger. Die Hauptwirte können sogar symptomlose Träger sein und stellen das Erregerreservoir dar. Sie sind die wichtigste Infektionsquelle für andere Menschen oder Tiere.[2]
Nach der Hauptinfektionsquelle unterscheidet man hauptsächlich vom Menschen (anthropophile) und von Tieren (zoophile) übertragene Erreger. Alle zoophilen Pilzarten sind vom Tier auf den Menschen, aber auch von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Anteil der jeweiligen Pilze an Erkrankungen des Menschen variiert. So dominieren beim Fußpilz anthropophile Erreger, bei Dermatophytosen im Bereich des Kopfhaars kommen zoophile Pilze dagegen viermal häufiger vor als anthropophile.[2] Eine Übertragung anthropophiler Erreger auf Tiere ist ebenfalls möglich, wenn auch selten.[4] Darüber hinaus gibt es auch Pilze, die durch den Kontakt mit Erdboden übertragen werden (geophile), diese spielen in der Praxis allerdings nur eine untergeordnete Rolle.[1][2]
Die wichtigsten Auslöser für Dermatophytosen sind in Mitteleuropa Trichophyton rubrum (Hauptwirt: Mensch), Trichophyton mentagrophytes (var. interdigitale, auch Trichophyton interdigitale – Hauptwirt: Mensch; var. granulosum – Hauptwirte: Nagetiere und Kaninchen), Trichophyton verrucosum (Hauptwirt: Rinder) und Microsporum canis (Hauptwirt: Katzen).[2] Hinsichtlich der Erregerhäufigkeit gibt es jedoch historische und geografische Differenzen, die ihre Ursache in den unterschiedlichen Lebensbedingungen haben. So dominierten beim Menschen in Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg noch Microsporum audouinii und Epidermophyton floccosum. In Südeuropa und im Nahen Osten werden die meisten Dermatophytosen beim Menschen von zoophilen Erregern wie Microsporum canis und Trichophyton verrucosum verursacht.[5]
Vorkommen


Trichophytie bei einem Ayrshire-Rind.
Dermatophytosen kommen weltweit vor und sind häufige, wenn auch in den allermeisten Fällen nicht lebensbedrohliche Erkrankungen. Sie treten bei Säugetieren, Vögeln und Reptilien auf. Das Risiko, im Verlauf seines Lebens an einer Dermatophytose zu erkranken, beträgt beim Menschen etwa 10–20 %.[6] Damit gehört die Dermatophytose zu den häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt.[7] Die Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) für den Fußpilz beträgt in Deutschland etwa 30 %,[8] für den Nagelpilz 12,4 %.[9] Die Prävalenz bei Kindern liegt zwischen 5 und 15 %, die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen (Inzidenz) nach einer niederländischen Studie bei etwa 25 pro 1000 Kinder.[10]
Bei Hausrindern sind etwa 40 % der Bestände in Deutschland mit Trichophyton verrucosum infiziert, klinische Erkrankungen (Rindertrichophytie) treten bei 5 bis 60 % der Tiere innerhalb eines Bestandes auf.[11] Während die Rindertrichophytie in Norwegen durch konsequente mehrjährige Impfprogramme nahezu ausgerottet werden konnte (siehe Abschnitt Impfung), sind in Südeuropa nahezu alle Bestände befallen.[12]
Eine Studie an überwiegend hautgesunden Hauskatzen zeigte eine Befallsrate von 21,4 %.[13] Etwa 90 % der Streuner und praktisch alle Tiere in Katzenzuchten sind meist asymptomatische Träger.[14] In einer österreichischen Studie konnte bei 12,4 % der Haushunde Dermatophyten nachgewiesen werden.[15] Zum Vorkommen von Dermatophyten bei Nagetieren und Kaninchen in Heimhaltung existieren keine epidemiologischen Angaben. In Laborzuchten wurden Befallshäufigkeiten zwischen 1[16] und 70 %[17] gefunden. Hier dominieren ebenfalls symptomlose Träger, Erkrankungen treten vor allem bei Meerschweinchen auf.[18]
Krankheitsentstehung

Eindringen der Dermatophyte Trichophyton mentagrophytes in ein Haar
Die Ansteckung erfolgt durch direkten oder indirekten Kontakt mit Sporen. Die Pilzsporen sind außerordentlich resistent gegenüber Umwelteinflüssen und bis zu vier Jahre infektiös.[19] Die zoophilen Dermatophyten bilden um das Haar herum (ektotriche) Sporenrasen, so dass pilzbefallene Haare die Hauptansteckungsquelle bilden. Auch eine Übertragung der Sporen durch den Wind und durch Gegenstände (Kämme, Kleidung, Handtücher, Decken, Fußmatten, Teppichböden…) ist möglich.
Damit es zu einer Pilzerkrankung kommen kann, müssen die Sporen in die Hornschicht, Nägel oder Haare eindringen. Dabei müssen sie die mechanische Barriere, die natürliche Hautflora und das Immunsystem der Haut überwinden. Einige Dermatophyten bilden β-Lactam-Antibiotika und können die den Wirt schützende Hautflora schädigen.[20] Nach Anheftung der Sporen erfolgt ein aktives Eindringen in die Hornsubstanz durch die Bildung Keratin-auflösender Enzyme. Die Fähigkeit zur Bildung verschiedener Enzyme wie Serin-, Aspartat- und Metalloproteasen sowie Hämolysinen ist ein entscheidender Virulenzfaktor von Dermatophyten.[20] Anschließend wachsen aus den Sporen die fadenförmigen Pilzzellen (Hyphen). Entzündungen und mitotisch aktives Gewebe unterbinden die Entwicklung der Hyphen.[2] Haare werden nur in der Wachstumsphase (Anagen) befallen, mit dem Übergang in die Haarerneuerungsphase (Telogen) kommt die Infektion zum Stillstand.[21]

Neutrophile Granulozyten – eine Unterform der weißen Blutkörperchen – sind die erste Abwehrfront gegen eindringende Dermatophyten.
Das Ausmaß einer Dermatophytose ist sowohl von der Anzahl der Sporen und ihrer Virulenz als auch von Wirtsfaktoren wie Abwehrlage und Mikroklima der Haut abhängig. Nach der Virulenz werden obligat pathogene Dermatophyten, die generell krankheitsauslösend wirken, und fakultativ pathogene Dermatophyten, die nur unter begünstigenden Umständen zu einer Erkrankung führen, unterschieden.[20] Alle zoophilen Dermatophyten sind für den Menschen obligat pathogen, die von ihnen verursachten Erkrankungen sind also Zoonosen. Dermatophytosen kommen häufig durch kleinste Hautverletzungen zum Ausbruch. Schwere Dermatophytosen treten nahezu ausschließlich bei Störungen der Abwehr infolge von Immundefekten oder der Verabreichung das Immunsystem unterdrückender Medikamente (Immunsuppressiva) auf. Stress, andere Erkrankungen, Fußfehlstellungen, Durchblutungsstörungen, Hautfalten infolge von Übergewicht, häufiger Chemikalienkontakt und ein feucht-warmes Klima sind begünstigende Faktoren.[20][22]
Keratinozyten bilden bei Kontakt mit Dermatophyten-Antigenen Interleukin-8, was zu einer Einwanderung neutrophiler Granulozyten führt, die einen zellabtötenden (zytotoxischen) Effekt auf Dermatophyten haben.[23] Der Organismus reagiert auf das Eindringen der Sporen mit einer Immunantwort mit Bildung von Antikörpern (IgM und IgG). Die zelluläre Immunantwort vermag die Erkrankung im Regelfall zu stoppen. Diese Immunantwort führt nach Ausheilen der Erkrankung zu einer instabilen Immunität, die den Organismus zwar nicht vor einer erneuten Erkrankung schützt, aber in diesem Fall meist zu einer schnelleren Ausheilung führt. Bei an den Wirt angepassten Hautpilzen ist die Immunreaktion meist schwach, so dass die klinischen Erscheinungen ganz fehlen können oder nur schwach ausgeprägt sind (latente Infektion). Vermutlich sind von den Dermatophyten produzierte Glykoproteine in der Lage, die Immunantwort des Wirts abzuschwächen.[23] Andererseits, vor allem bei nicht-adaptierten Wirten, kann es auch zu einer überschießenden Immunantwort und damit allergischen Reaktionen vom Typ I und IV (→ Einteilung von Allergien) kommen.[2] Allergische Reaktionen auf chronische Dematophytosen können vermutlich auch zur Entstehung von Asthma bronchiale beitragen.[24] Viele zelluläre und molekulare Details im Ablauf der Abwehrreaktionen auf Dermatophyten sind aber bislang ungeklärt.[23]
Einteilung und klinisches Bild
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